Ein kleiner Exkurs in die Geschichte vom Abitur Deutschland
Die Übersetzung des lateinischen Begriffs „abiturire“ bedeutet schlicht und einfach: abgehen wollen. Wer will das nicht, wenn man sich schon 12 Jahre auf der Schulbank quält? Der höchste deutsche Schulabschluss macht schon ein wenig stolz, wenn man ihn in der Tasche hat. Immerhin stehen einem dann ganz offiziell alle Wege offen und Studienbefähigung ist impliziert.
Das, was wir heute als so selbstverständlich begreifen – nämlich das Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife – hat eine interessante Geschichte.
Im Jahre 1776 führte man in Deutschland erstmals Prüfungen der Schüler durch, um deren Tauglichkeit für die Hochschulreife zu prüfen. Die Universitäten boten jedoch bis 1834 durch sogenannten Eingangsprüfungen ein Schlupfloch. Erst 1884 genehmigte Friedrich Wilhelm III (König von Preußen) mit höchster Kabinettsorder ein offizielles Reglement der Prüfung. Zweck dieser Prüfung war, „auszumitteln, ob der Abiturient den Grad der Schulbildung erlangt hat, welcher erforderlich ist, um sich mit Nutzen und Erfolg dem Studium eines besonderen wissenschaftlichen Faches widmen zu können.“ (1) Bis auch die Damen der Schöpfung das Abitur ablegen konnten, dauerte es noch bis 1896.
Heute ist das Abitur fast für jeden das Ziel der Schullaufbahn. Bei der hohen Arbeitslosenquote in Deutschland gibt diese Reifebescheinigung Hoffnung auf ein wenig bessere Chancen auf dem überlaufenden Arbeitsmarkt.
Allein 2007 erwarben 302.200 Schüler in Deutschland die Hochschulreife. (2) Tendenz steigend. Die Abiturientenquote in Deutschland wird gemessen als Anteil der Hochschulzugangsberechtigten an den 18- bis 20-jährigen, also den Abgängern aus den allgemeinen und beruflichen Schulen mit und ohne Abschluss. Die deutsche Studentenzahl stieg von 1860 bis 1914 rasant von 11.901 auf 60.235. (3)
Wie dem auch sei. Den Abiturienten aller Zeiten ist wohl eins gemeinsam:
Sie sind (zu recht) stolz auf geleistetes und wollen ihren Abschluss gebührend feiern! Ob mit einem unvergleichlichen letzten Schultag (Abigag, Abistreich, Nulltagefeier oder wie auch immer tituliert) einem feierlichen Abiball oder mittels kreativer Abizeitung.
Die Zeiten ändern sich, aber einiges hat Bestand 🙂
Wir drücken euch jedenfalls ganz fest die Daumen für die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt!
Für das abigrafen.de-Team
Regina
2 Kommentare
Schreibe einen Kommentar
Sie müssen eingeloggt sein um Kommentare zu posten.
Echt super, mache Sachen wusste ich gar nicht.
Ich mache im kommenden Jahr mein Abitur und habe auch vor in einem Komitee aktiv zu sein.
Im Herbst werde ich euch sicher anschreiben.
Liebe Grüße, Anne
Wir freuen uns, wenn unsere Blog-Einträge so gut ankommen und freuen uns natürlich darüber, wenn wir dir und deiner Stufe im Herbst behilflich sein können.